Die nächste Generation übernimmt

11.08.2015

Monika Hauß-Schmid übergibt Führung des Herstellers von Präzisionsteilen

Die Firma Werner Schmid erhält eine neue Führung, bleibt aber in Familienhand: Die langjährige Geschäftsführerin Monika Hauß-Schmid (66) übergibt die Leitung des  Unternehmens an ihre Söhne Matthias Hauß (34) und Joachim Hauß (30).

Monika Hauß-Schmid übergibt die Geschäftsführung der Firma Werner Schmid an ihre Söhne Joachim Hauß (links) und Matthias Hauß. Die Unternehmerin stand 22 Jahre lang an der Spitze des Unternehmens. Foto: Volker Nies

Die Übergabe der Geschäftsführung erfolgt zum 1. September. Die Brüder sind dann gleichberechtigte Geschäftsführer. Maschinenbau-Ingenieur Joachim Hauß übernimmt die technische Leitung, Diplom-Kaufmann Matthias Hauß die kaufmännische Leitung. „Ich bin richtig froh, dass meine Söhne das Unternehmen in dritter Generation weiterführen“, sagt die Unternehmerin, die die Firma seit 1993 als alleinige Geschäftsführung geleitet hat.

Für die Söhne war früh klar, dass sie einmal in die Fußstapfen ihrer Eltern treten würden. Nach dem Abitur, das beide an der Freiherr-vom-Stein-Schule ablegten, absolvierte Joachim Hauß eine Mechatroniker-Lehre, studierte an der TU Darmstadt Maschinenbau und trat im September 2013 als Assistent der Geschäftsführung in das  Familienunternehmen ein. Seit Juni 2014 ist er Bereichsleiter für Kunststofftechnik.

Matthias Hauß studierte Betriebswirtschaft an der Universität Würzburg und arbeitete sieben Jahre lang in Bonn in einer Unternehmensberatung, die auf IT-Sicherheit spezialisiert ist. Seit Anfang des Jahres ist er wie sein Bruder Assistent der  Geschäftsführung – und die Brüder verstehen sich gut. Auch Monika Hauß-Schmid, Tochter von Firmengründer Werner Schmid, hatte sich früh auf die Übernahme der Verantwortung eingestellt. Sie erwarb an der Technischen Universität Karlsruhe den Technischen Betriebswirt (heute Wirtschaftsingenieur), und trat 1974 in das Unternehmen ein. 1979 übernahm sie mit ihrem Mann Wolf-Dieter Hauß die Geschäftsführung von ihrem Vater. Das Unternehmen, das Präzisionsbauteile aus Kunststoff und Metall für die Automobil- und die Lüftungstechnik sowie die Messund Regeltechnik herstellt, wuchs unter ihrer Führung. 1991 beschäftigte die Firma Werner Schmid erstmals mehr als 200 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 300.

Der Schwerpunkt der Produktion hat sich geändert. Früher stellte die Firma Kleinserien in aufwendiger Einzelfertigung her; heute liegt der Schwerpunkt auf der Herstellung hoher Stückzahlen von Bauteilen, die so kompliziert sind, dass für das  Erreichen der Präzision jahrelange Erfahrung notwendig ist.

Ihr Büro hat Monika Hauß- Schmid schon geräumt. Noch hat sie einen kleinen Raum, aber auch den wird sie Ende August räumen. „Meine Söhne sollen die Verantwortung komplett tragen. Ich stehe gern als Ratgeberin bereit – aber nur, wenn ich gefragt werde“, sagt die Unternehmerin, die sich im September von jedem Mitarbeiter persönlich verabschieden will. Sie freut sich darauf, viele Wanderwege und Museen in der Region auch einmal während der Woche zu sehen. Und Perspektiva soll von ihrer Erfahrung in der Ausbildung profitieren. Ihr Rat ist gefragt: Monika Hauß-Schmid ist seit 2002 Mitglied der IHK-Vollversammlung, seit 2009 ist sie Vizepräsidentin mit der Zuständigkeit für die Aus- und Weiterbildung.

Artikel aus der Fuldaer Zeitung