Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bei Werner Schmid

07.06.2024

In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder über FuE-Projekte mit Universitäten und anderen Industriepartnern berichtet. Seit Januar 2023 ist unser Mitarbeiter Dr.-Ing. Janosch Günzel nach fünf Jahren dualer Promotion und der Betreuung von insgesamt drei Forschungsprojekten Projektleiter für FuE-Projekte. Zusammen mit der technischen Geschäftsführung konnten so im Jahr 2023 die Aktivitäten in insgesamt fünf Forschungsprojekten intensiviert werden.

Seit Oktober 2023 ist die Werner Schmid GmbH erstmals als Konsortialführer in einem vom Land Hessen geförderten Verbundprojekt aktiv, dem Projekt „Multi-Cool“. Gemeinsam mit dem Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen (PtU) der TU Darmstadt und der FKM Sintertechnik GmbH werden auftretende Temperaturentwicklungen innerhalb komplexer, mehrstufiger Umformoperationen im Werkzeuginneren lokalisiert und quantifiziert, um den resultierenden Effekten durch innovative Kühlkonzepte entgegenzuwirken. Die zusätzlichen Freiheitsgrade der additiven Fertigung bieten dabei neue Möglichkeiten einer effizienten und konturnahen Kühlung, deren Belastbarkeit im industriellen Serienbetrieb jedoch noch qualifiziert werden muss. Bis September 2025 wird daher an der Robustifizierung mehrstufiger Umformprozesse durch aktive Kühlung geforscht. Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 1482/23-35) wird im Rahmen der Innovationsförderung Hessen aus Mitteln der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, LOEWE-Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben, gefördert.

Weiterhin sind wir in drei Projekten als
assoziierte Partner involviert:

CliCE-DiPP:

Das Konsortium besteht aus drei Hochschul- bzw. Universitätsinstituten und fünf Industriepartnern. Das Ziel des Projekts ist ein digitaler Produktpass für die metallverarbeitende Industrie. Für diesen Produktpass ist es beispielsweise essenziell, zu verstehen, wie sich der Stromverbrauch von Maschinen verhält und welchen Einfluss Faktoren wie der Materialeinsatz auf diesen Stromverbrauch haben. Als assoziierter Partner geben wir den Projektmitgliedern die Möglichkeit, den Stromverbrauch unserer Anlagen von Losgröße eins im Werkzeugbau bis hin zur Massenproduktion in unseren Fertigungsbereichen zu ermitteln. Die zur Verfügung gestellten Daten sollen dem Konsortium helfen, mit der Anwendung von lernenden Algorithmen digitale Produktpässe möglichst genau auslegen zu können. Das Projekt „Cli- CE-DiPP“ wird im Rahmen des GreenTech Innovationswettbewerbs durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Ready4ESG:

Das Konsortium besteht aus unterschiedlichsten Partnern – Hochschulen, Industrieunternehmen, Softwareentwicklern und Kommunen. Das Ziel des Projekts ist die Schaffung einer Softwareplattform, die es kleinen und mittelständischen Unternehmen erleichtern soll, Nachhaltigkeitsberichte zu schreiben. Ob die Berichte gesetzlich oder durch Kundenanforderungen verfasst werden müssen, ist zweitrangig. Obwohl WS derzeit nicht von der Berichtspflicht betroffen ist, haben wir uns trotzdem für die Mitarbeit als assoziierter Partner entschieden, da der entsprechende Wissensaufbau einen Wettbewerbsvorteil, vor allem gegenüber dem Ausland, bedeuten kann. Außerdem beinhaltet diese Berichterstattung sowohl eine CO2-Bilanzierung als auch eine große Datenbank mit Nachhaltigkeitskennzahlen, die uns sowohl im Energie- als auch im Umweltmanagement helfen. Die CO2-Bilanzierung wird auch für uns immer wichtiger. Das Projekt „Ready4ESG“ wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

VAPi-KI:

Das Konsortium besteht aus einem universitären Institut und drei Industriepartnern, die maßgeblich Messtechnik und die damit verbundenen Softwarealgorithmen entwickeln. Assoziierte Partner sind sowohl die Werner Schmid GmbH als auch einer unserer Pressenhersteller, ANDRITZ Kaiser. Ziel des Projekts ist die Digitalisierung und KI-gestützte Erfassung eines Lastenheftes für eine Presse. Zum Erreichen dieses Ziels sollen während des Betriebs einer Presse so viele Messdaten wie möglich gewonnen und dann verwendet werden, um die Presse möglichst genau auf das Anforderungsprofil des Kunden auszulegen. Zusammen mit dem Konsortialführer ConSenses und ANDRITZ Kaiser haben wir für das Projekt eine unserer Bestandsmaschinen mit Sensorik ausgestattet, die nun jeden einzelnen Hub charakteristisch erfasst. Unser Nutzen als assoziierter Partner ist das genauere Kennenlernen unserer Pressen und Werkzeuge während des Produktionsprozesses. Das Projekt wird bis Ende 2026 vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation durch den Förderträger Distr@l gefördert.

In der Ausgabe 01/2023 haben wir zudem über den nahenden Abschluss des Projekts WPPro berichtet. Bei diesem Projekt haben wir zusammen mit der TU Braunschweig an einem Kunststoff-Holz-Hybrid-Bauteil geforscht. Eine weitere Zusammenarbeit und eine Fortführung der erzielten Erkenntnisse ist derzeit in Planung.